Stress muss nicht immer etwas Negatives sein. Eine kurzzeitige, große Herausforderung kann sogar anregen und motivieren. Schwierig wird es jedoch, wenn starker Leistungsdruck zu einer Dauerbelastung wird. Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse ist dies vor allem im Beruf der Fall. Führungskräfte agieren heute oft in einem fordernden Umfeld mit zahlreichen Mitbewerbern und in permanentem Zeitdruck. Die Folgen sind sinkende Lebensqualität, abnehmende Leistungsfähigkeit und im Extremfall sogar Herz-Kreislauf-Krankheiten und Burnout. Um das zu verhindern und entspannter im Berufsalltag zu sein, ist ein funktionierendes Stressmanagement wichtig.
Hier finden Sie zehn hilfreiche Entlastungstipps, mit denen Sie Stress vermeiden.
1. Mut zum Delegieren
Niemand kann diesen wichtigen Auftrag erledigen außer Ihnen? So wird es auch bleiben, wenn Sie Ihren Mitarbeitern weiterhin alle wichtigen Arbeiten abnehmen. Haben Sie stattdessen den Mut, zu delegieren. Nur so können Ihre Mitarbeiter in anspruchsvolle Aufgaben hineinwachsen – und Sie können schließlich guten Gewissens etwas Verantwortung abgeben.
2. Muss das „cc“sein?
Zum Delegieren gehört es auch, in die Fähigkeiten des Mitarbeiters zu vertrauen. Sie müssen nicht bei jeder Korrespondenz mit dem Kunden in cc stehen! Dies sorgt für eine E-Mail-Flut und kostet Sie wertvolle Zeit. Sprechen Sie stattdessen mit dem Projektleiter ab, dass er oder sie sich sofort meldet, falls sich ein Problem abzeichnet.
3. Bewegung fest einplanen
Wenn die To-do-Liste zu lang wird, ist es meist der Sport, der zuerst gestrichen wird. Doch gerade Bewegung ist wichtig, um Stresshormone abzubauen und die Work-Life-Balance wieder ins Lot zu bekommen. Lassen Sie sich Ihre Lauf- oder Fitnesseinheiten nicht nehmen – buchen Sie einen Personal Trainer, mit dem Sie feste Termine vereinbaren, und geben Sie das Kommando beim Sport auch mal ab.
4. Mini-Work-outs im Büro
Viele Senior Professionals verbringen einen großen Teil ihrer Arbeitszeit vor dem Computer. Schulter-, Nacken- und Kiefermuskulatur sind dabei oft angespannt, was zu Kopfschmerzen oder Haltungsschäden führen kann. Nehmen Sie sich alle zwei Stunden Zeit für ein kurzes Lockerungsprogramm: Schultern kreisen, Rücken durchdrücken und den Kiefer entspannen. Schon fünf bis sieben Minuten reichen aus, um Verkrampfungen zu lösen.
5. Hinterfragen Sie Reisen
Geschäftsreisen bringen Abwechslung mit sich – sind jedoch auch anstrengend und zeitaufwendig. Fragen Sie sich deshalb selbst: Muss diese Reise sein oder kann dieses Gespräch auch Online oder per Videokonferenz geführt werden? Wägen Sie Aufwand und Nutzen beider Optionen ab.
6. Die Mittagspause ist eine Pause
Verteidigen Sie Ihren Lunch und schaffen Sie sich zum Essen eine Auszeit. Schnell den Bericht lesen, während Sie nebenbei Salat gabeln? Mitarbeitergespräche im Bistro, um Zeit zu sparen? So werden Sie weder sich selbst gerecht noch dem Mitarbeiter – oder dem Koch.
Lassen Sie Probleme (und Akten) nach Möglichkeit im Büro. Auch Ihr privates Handy ist für Arbeitsanrufe tabu. Wenn Sie Ihr berufliches Handy mit ins Wochenende nehmen, dann nur für einen gelegentlichen Blick. Bei Ausflügen, Sport oder gesellschaftlichen Events sollte es zu Hause bleiben.
8. „Isolierte“ Bereiche bewahren
Es ist wichtig, Gruppen und Freundeskreise zu haben, die keinerlei Überschneidung mit Ihrer Arbeitswelt haben. Nur so können Sie wirklich abschalten und andere Seiten an sich ausleben. Gibt es eine berufliche Krise, bleibt dieser Teil Ihrer Lebenswelt stabil – und umgekehrt.
9. Holen Sie sich Rat
Es gibt manchmal Probleme am Arbeitsplatz die nachhaltig beschäftigen. Brüten Sie nicht allein darüber, sondern sprechen Sie mit einer Vertrauensperson. Am besten eignet sich jemand, der Ihr Geschäftsfeld kennt, jedoch nicht im gleichen Unternehmen tätig ist. Nehmen Sie ggfs. den Dienst eines Coaches in Anspruch, der eine neutrale Sicht auf die Dinge einnimmt.
10. Auf den nächsten Tag vorbereiten
Wer gut vorbereitet ist, ist entspannter im Berufsalltag. Nutzen Sie die letzte halbe Stunde Ihrer Arbeitszeit dazu, den nächsten Tag zu planen. Schreiben Sie die wichtigsten To-dos heraus und legen sich die nötigen Unterlagen zurecht. So ist der morgendliche Start entspannt und Sie bereit, wenn der Tag danach an Fahrt aufnimmt.
Bedenken Sie: Gesünder zu arbeiten wirkt sich nicht nur auf Ihr eigenes Wohlbefinden, sondern letztlich auch auf Ihre Produktivität und Ihre Motivation aus. Zudem ist es für Führungskräfte notwendig, auch in Krisensituationen gelassen zu bleiben. Also los – entspannen Sie sich!